BEDÜRFNISSE ERFÜLLEN - trotz und gerade mit Fatigue

8/10/20225 min read

BIOLOGISCHE Bedürfnisse

Bedürfnis nach BINDUNG

dazu gehört das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit, Bindung, Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden

Lebensbezug zu CFS, Long COVID und postviraler Fatigue:

-oft fehlen die Worte für das, was man erlebt
-man kann bei vielen Aktivitäten nicht mehr dabei sein
- Verlust von Freundschaften und Beziehungen
-fühlt sich ausgeschlossen
- Gefühl von Distanz zu anderen, Gefühl nicht verstanden zu werden
-Unverständnis vom Umfeld
-Unwissenheit vom Umfeld
-angewiesen sein auf Hilfe von außen ist oft mit Scham behaftet
-FOMO
-Unsichtbarkeit kann zu Missverständnissen führen...

Erfüllung des Bedürfnis nach Bindung:

  • Austausch mit ebenfalls Betroffenen: so wertvoll!

  • Informationen zur Erkrankung an Familie, Freundeskreis usw.rausschicken und konkret formulieren, was man braucht

  • Aktivitäten im Freundeskreis suchen, die auch für dich möglich sind

  • soziale Events auch einplanen: dafür aber gut pacen (z.B. Zeit festlegen)

  • Kontakt halten mit Sprachnachrichten, oder was deiner Energie entspricht

  • wenn Worte fehlen: Brief schreiben etc.

  • Distanz zu Menschen, die dir auch nach Infos, Kommunikation deinerseits etc. nicht gut tun

  • und doch bei allem das gute in den Menschen sehen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wirklich viele Fettnäpfchen und Kränkungen, die von Freunden, Familie usw. in Bezug auf die Krankheit entstehen, aufgrund von Unwissenheit, Unsicherheit und Unausgesprochenem passiert. Versucht auch gnädig zu sein. Lang aufgebaute Freundschaften verdienen auch Aussprachen - finde ich.

  • dysfunktionale innere Gedankengänge überprüfen mit Byron Katie's Methode "The work": z.B. Die denken sicher, ich bin nur faul.

    1. Schritt: Ist das wahr? (Denken sie wirklich, ich sei faul?)

    2. Schritt: Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass es wahr ist?

    3. Was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?

    4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?

Bedürfnis nach WERTSCHÄTZUNG

dazu gehört das Bedürfnis nach Vertrauen, das Gefühl, etwas Wert zu sein, kompetent zu sein, sich selbst als wertvoll empfinden und die Anerkennung anderer

Lebensbezug zu CFS, Long COVID und postviraler Fatigue:

-Beruf/Schule/Ausbildungsplatz als früherer Ort der Anerkennung fällt weg
-Leistungen können nicht mehr so erbracht werden wie früher
-Selbstwertgefühl
-körperliche Veränderungen (z.B. Muskelabbau, Gewichtsveränderungen)
-Gefühl des Kontrollverlusts und wenig dagegen machen zu können
-bestimmte Dinge kann man nicht mehr selbst machen

Erfüllung des Bedürfnis nach WERTSCHÄTZUNG:

  • innere Arbeit: mit eigenem Selbstwertgefühl auseinandersetzen:Dein Wert ist und bleibt unantastbar!

  • Fokus bewusst darauf lenken, was du machen kannst

  • dir selbst die Wertschätzung geben: du kannst so stolz sein, was du tagtäglich schaffst. Klopf dir auf die Schulter dafür.

  • Frage dich: WAS KANNST DU MACHEN? um wieder mehr Kontrolle zu bekommen, z.B. Gesundheitsroutinen, Stressmanagement, unterstützendes Umfeld aufbauen, Pacing, Freude kultivieren, ..

Bedürfnis nach SELBSTVERWIRKLICHUNG

dazu gehören Bedürfnisse, das eigene Potenzial auszuschöpfen, sinnvolle Ziele zu haben

Lebensbezug zu CFS, Long COVID und postviraler Fatigue:

- best. Ziele fühlen sich unerreichbar an
- man fühlt sich eingeschränkt in seinen Optionen
- Erkrankung bremst uns ab...

Erfüllung des Bedürfnis nach SELBSTVERWIRKLICHUNG:

  • Fragen-Impulse:Was ist gerade das Wichtigste, waszu tun ist?

  • Wie will ich wirklich leben? Nach welchen Werten will ich leben?

  • neue Ziele setzen, die realistisch sind: z.B. jeden Tag 5 Min. musizieren, fermentieren lernen, neue Sprache lernen, ...

  • Zwischenziele stecken, die realistisch sind: als Teil deiner Gesundheitsroutinen und Plans, z.B. 5 Minuten Spazieren gehen etc.

  • Warum kann Verlangsamung auch gut sein? Was lerne ich durch die Erkrankung?

Ich hoffe, es war wieder etwa Hilfreiches für dich dabei - und wünsche dir viel Kraft, viel Energie und vora allem viel Gesundheit!

Ich beschäftigte mich JAHRELANG mit der Frage, wie ich denn den lestigen EBV, die Borrelien und alles was da sonst noch so kreucht und fleucht loswerden kann, damit mein Körper - damit ICH endlich wieder so wie früher 𝗳𝘂𝗻𝗸𝘁𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗲. Für mich waren und sind die Behandlungen der Erreger wichtig, damit mein Körper, mein Immunsystem usw. entlastet werden. 𝘌𝘉𝘝 𝘪𝘴 𝘢 𝘣𝘪𝘵𝘤𝘩 - 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘧𝘢𝘤𝘩 𝘴𝘰! Aber für nachhaltige Regeneration muss ich mir andere Fragen stellen:
- 𝘞𝘢𝘴 𝘣𝘳𝘢𝘶𝘤𝘩𝘵 𝘮𝘦𝘪𝘯 𝘒ö𝘳𝘱𝘦𝘳?
- 𝘞𝘢𝘴 𝘣𝘳𝘢𝘶𝘤𝘩𝘵 𝘮𝘦𝘪𝘯 𝘎𝘦𝘪𝘴𝘵?
- 𝘜𝘯𝘥 𝘸𝘪𝘦 𝘬𝘢𝘯𝘯 𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘩𝘯𝘦𝘯 𝘥𝘢𝘴 𝘵ä𝘨𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘨𝘶𝘵 𝘦𝘴 𝘨𝘦𝘩𝘵 𝘨𝘦𝘣𝘦𝘯?
Und auch wenn diese Fragen so einfach klingen - geht's da um was Großes!
Es geht ganz praktisch um 𝗚𝗲𝘀𝘂𝗻𝗱𝗵𝗲𝗶𝘁𝘀𝗿𝗼𝘂𝘁𝗶𝗻𝗲𝗻, aber vielleicht noch viel mehr um das 𝗜𝗻𝗻𝗲𝗿𝗲 𝗘𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝗲𝗻, für sich und seinen Körper und Geist gut zu sorgen und sich Zeit dafür zu nehmen.
Es geht um 𝗣𝗿𝗶𝗼𝗿𝗶𝘁ä𝘁𝗲𝗻𝘀𝗲𝘁𝘇𝘂𝗻𝗴 und gleichzeitig auch immer 𝘄𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿 𝗶𝗻'𝘀 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻 𝗲𝗶𝗻𝘇𝘂𝘁𝗮𝘂𝗰𝗵𝗲𝗻 und die schönen, kleinen Momente aufzusaugen und zu genießen.
Und zu allererst auch darum, 𝗵𝗲𝗿𝗮𝘂𝘀𝘇𝘂𝗳𝗶𝗻𝗱𝗲𝗻, 𝘄𝗮𝘀 𝗗𝗘𝗜𝗡 𝗶𝗻𝗱𝗶𝘃𝗶𝗱𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗿, 𝗲𝗶𝗻𝘇𝗶𝗴𝗮𝗿𝘁𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗞ö𝗿𝗽𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗚𝗲𝗶𝘀𝘁 überhaupt im Moment brauchen? 𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗕𝗲𝗱ü𝗿𝗳𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲 𝗴𝗶𝗯𝘁 𝗲𝘀 𝗱𝗲𝗻𝗻 ü𝗯𝗲𝗿𝗵𝗮𝘂𝗽𝘁 𝘂𝗻𝗱 – 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝘃𝗶𝗲𝗹 𝘄𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝗲𝗿 – 𝘄𝗶𝗲 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗶𝗰𝗵 𝘀𝗶𝗲 – 𝘁𝗿𝗼𝘁𝘇 𝘇𝗮𝗵𝗹𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗖𝗵𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻𝗴𝗲𝘀𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 CFS, Long COVID 𝗼𝗱𝗲𝗿 postviraler Fatigue - 𝗲𝗿𝗳ü𝗹𝗹𝗲𝗻?
Unerfüllte Bedürfnisse machen unglücklich und ziehen uns Energie ab.Unerfüllte Bedürfnisse führen auch oft zu Ersatzbefriedigungen z.B. Statt dem Bedürfnis nach Erholung und Schlaf nachzugehen, schüttete ich mir lieber Kaffee rein. Oder eine Süßigkeit – die mich kurzfristig mit Energie versorgt. Aber gut tun – oder gar mein eigentliches Bedürfnis nach Erholung hat es nicht erfüllt.
Klar, wir müssen nicht sofort alles immer befriedigen. Mir geht’s viel mehr darum, dass ihr 𝘄𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿 𝗶𝗻 𝗞𝗼𝗻𝘁𝗮𝗸𝘁 𝗸𝗼𝗺𝗺𝘁 𝗺𝗶𝘁𝗲𝘂𝗿𝗲𝗻 𝗕𝗲𝗱ü𝗿𝗳𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻, 𝗮𝘂𝗳 𝗲𝘂𝗰𝗵 𝘀𝗰𝗵𝗮𝘂𝘁, 𝗮𝘂𝗳 𝗲𝘂𝗿𝗲𝗻 𝗞ö𝗿𝗽𝗲𝗿, 𝗲𝘂𝗿𝗲𝗻 𝗚𝗲𝗶𝘀𝘁, 𝗲𝘂𝗿𝗲 𝗦𝗲𝗲𝗹𝗲 – 𝘀𝗶𝗲 𝗻ä𝗵𝗿𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝘂𝗺𝘀𝗼𝗿𝗴𝘁. Und hierfür nutze ich die sehr bekannte "Bedürfnispyramide" nach Maslow.

2.SCHRITT: Lebensbezug zu Fatigue-Erkrankungen und Umsetzung für Betroffene - trotz und mit CFS, Long COVID und postviraler Fatigue

Bedürfnis nach SICHERHEIT

dazu gehört das Bedürfnis nach Angstfreiheit,Ruhe, Behaglichkeit und Sicherheit

Lebensbezug zu CFS, Long COVID und postviraler Fatigue:

-Zukunftängste
-existenzielle Ängste
-Verlustängste (Partnerschaft, Freundschaften)
-Angst um die Arbeitsstelle
-Angst, nicht mehr gesund zu werden-unsicher und unbehaglich fühlen im eigenen Körper
-fehlende Ruhe durch laufende Termine,Arztsuche,Behörden,...
-Kontrollverlust wird erlebt -großer innerer Stress usw.

Erfüllung des Sicherheitsbedürfnisses:

  • nach KONKRETEN Lösungen suchen: z.B. Informationen zur Existenzsicherung einholen, Anträge stellen, Einnahmen-/Ausgaben checken, Beratungsstellen kontaktieren, sich Unterstützung holen, ...Ich weiß, viele fühlen sich (und werden de facto) existenziellalleine gelassen. Aber hier aktiv zu werden lohnt sich sehr- dadurch fällt ein großer Stressor weg, der unsere Gesundheitzusätzlich belastet und wir erleben uns auch wieder selbstwirksamer

  • ungeklärte Dinge klären: z.B. wenn ihr Angst wegen eurer Arbeitsstelle / Ausbildungsplatz habt: Sucht aktiv das Gespräch mit dem Arbeitgeber. Oft findet sich hier eine Lösung

  • Termine gut planen: auch bei Terminen gilt es zu pacen (vorher und nachher Entspannungseinheit, nur 1 Termin pro Tag etc.)

  • viel Rückzug und Ruhe in eure 4 Wände, passiert eh automatisch, ich weiß :( aber hier fühlen wir uns auch hoffentlich am sichersten

  • Selbsthilfe-Techniken zu Ängsten nutzen: sortiert nach Angst – Furcht – Panik, da diese in unterschiedlichen Hirnarealen ablaufen:

    • Angst: Affirmationen, sich selbst beruhigen und gut zureden

    • Furcht: Entspannungsübungen, Atemübungen

    • Panik: sichere Umgebung schaffen, Decke einmummeln, Ruhe, Rückzugsichere Umgebung das wichtigstealte Traumatas die wiederauftauchen integrieren z.B. mit professioneller  Hilfe

1.SCHRITT:ZUGANG zu den Bedürfnissen finden

  1. Journalling: täglich 5-10 Minuten zu den Fragen journallen:

    • Was braucht mein Körper?

    • Was braucht mein Geist und meine Seele?

    • Und wie kann ich Körper-Geist und Seele heute dies konkret geben?

  2. Übung macht die Meisterin - Zeit und Raum geben, wieder in Kontakt zu kommen:

    Viele Menschen haben verlernt, mit sich und dem eigenen SELBST mit Körper-Geist-Seele in Kontakt zu sein. Wir wissen und spüren oft nicht (mehr), was wir wirklich brauchen. Was verlernt wurde, kann aber wieder gelernt werden. Manchmal ist die innere Stimme ganz leise geworden. Gib ihr regelmäßig Zeit und Raum, ihr zuzuhören.

  3. regelmäßiger "Check-In" - Meditation ohne Ablenkung:

    Besonders gut lauschen kann man bei einer Mini-"Check-In"-Meditation: Lege dich hin und übergib deinem Inneren die Frage:

    • Was brauche ich jetzt?

    • Was würde mir heute gut tun? (alle Ebenen durchgehen: Körper, Geist, Seele)

      Also auch kurz alle Ablenkungen abdrehen und z.B. auch offline gehen.

  4. Selbstbeobachtung &andere Perspektive einnehmen:

    Was würde mir ein guter Freund raten, was mir gut tun würde?
    Wo komme ich in den Flow? Wann bin ich besonders angespannt? Wann besonders entspannt?

  5. Helfer:innen im außen: z.B. somatic experiencing

    Manche Therapie-Richtungen können dich dabei unterstützen, herauszufinden, was dein Körper gerade wirklich braucht.
    Ich bin z.B. total begeistert von somatic experiencing.

  6. von anderen "abschauen" und offen sein, neue Dinge ausprobieren,die anderen geholfen haben:

    z.B. Yoga Nidra, Atemübungen, kreative Hobbys, ...und dann - in Rücksprache mit DEINEM Körper-Geist-und Seele - entscheiden, ob es für dich gewinnbringend ist und als Routine eingebaut werden darf